Es gibt noch mehr Hinweise darauf, dass die Umstellung auf eine pflanzliche Ernährung besser für eure Gesundheit sein könnte. Eine neue Studie ergab, dass übergewichtige und fettleibige Erwachsene, die auf eine vegane Ernährung umgestiegen sind, gesündere Mikrobiome — darunter fallen auch gute Darmbakterien — und eine bessere Insulinempfindlichkeit, die vor Diabetes schützt, als Nicht-Veganer haben. Dadurch konnten sie Gewicht und Körperfett verlieren, ohne die Kalorien zu reduzieren.
Für die Studie untersuchten Forscher des Physicians Committee for Responsible Medicine (PCRM) 148 übergewichtige und fettleibige Erwachsene über einen Zeitraum von 16 Wochen. Die Hälfte der Probanden bekam die Anweisung, eine fettarme und vegane Ernährung einzuhalten.
Die Teilnehmer, die sich vegan ernährten, haben im Vergleich zu den Nicht-Veganern deutlich an Gewicht verloren. Das ergab die Studie, die auf der Jahrestagung 2019 der European Association for the Study of Diabetes vorgestellt wurde. Forscher haben ebenfalls festgestellt, dass fast zwei Drittel des verlorenen Gewichts aus Körperfett bestand.
Diese Ergebnisse bestärken frühere Forschungen, dass eine pflanzliche Ernährung erhebliche gesundheitliche Vorteile bieten und die Gewichtsabnahme fördern könne. Wichtig ist aber auch, dass die neue Forschung Hinweise darauf gibt, wie das funktioniert: Die Studie ergab, dass hohe Konzentrationen an gesunden Darmbakterien wahrscheinlich für die gesundheitlichen Vorteile der veganen Ernährung verantwortlich sind.
„Eine pflanzliche Ernährung mit reichlich Ballaststoffen verändert die Zusammensetzung des Darmmikrobioms zum Positiven, indem sie die richtige Art von Bakterien ernährt“, sagte Hana Kahleova, Hauptautorin und Leiterin der klinischen Forschung des PCRM, im Gespräch mit „MedScape Medical News“ — eine Online-Plattform für Ärzte und Gesundheitsexperten.
Sie sagte, das Ziel der Studie habe vor allem darin bestanden, frühere Forschungen zu verifizieren, die ergaben, dass Veganer bei gleicher Kalorienaufnahme bis zu doppelt so viel Gewicht verloren wie Nicht-Veganer.
Kahleovas Team fand heraus, dass die veganen Probanden vermehrt Darmbakterien namens Bacteroidetes aufwiesen, die Ballaststoffe verdauen und kurzkettige Fettsäuren produzieren. Diese Fettsäuren hängen mit dem Stoffwechsel zusammen.
Eine bestimmte Bakterienart namens Faecalibacterium prausnitzii — die von der in pflanzlichen Produkten enthaltenen Ballaststoffe lebt — steht im Zusammenhang mit einer Gewichtsabnahme, insbesondere mit einer Reduzierung des Körperfetts. Es kann auch die Insulinempfindlichkeit verbessern, was für den Stoffwechsel und die Diabetesprävention wichtig ist.
Speziell in dieser Studie wurde untersucht, wie eine fettarme vegane Ernährung den Stoffwechsel verbessern kann. Andere Studien haben jedoch nachgewiesen, dass es Vorteile bei fettreichen pflanzlichen Essgewohnheiten wie der mediterranen Ernährung gibt.
Kahleova sagte Medscape, dass ihre zukünftige Forschung die Darmbakterien der Teilnehmer untersuchen wird, um eine fettarme vegane Ernährung mit anderen Arten von Ernährungsformen zu vergleichen. Darunter fallen die mediterrane Ernährung, eine fettreiche vegane Ernährung und ein Ernährungsplan, der zur Behandlung von Diabetes empfohlen wird.
Der Veganismus kann jedoch eine Herausforderung für sich darstellen. Es kann für einige Menschen schwierig sein, diese Ernährungsform einzuhalten, weil sie die Verwendung aller tierischen Produkte ausschließt. Ernährungswissenschaftler sind der Meinung, dass nachhaltige Diäten langfristig gesünder sind. Veganismus kann es nach der Ansicht von Ernährungswissenschaftlern auch schwierig machen, genug von bestimmten Nährstoffen wie B-Vitaminen und Eisen zu bekommen.
Dieser Artikel wurde von Claudia Saatz aus dem Englischen übersetzt.
Mehr Artikel bei Business Insider:
Mehr essen und trotzdem Körperfett abbauen: Der Schlüssel zum Abnehmen sind nicht die Kalorien
Forscher streiten, ob vegane Ernährung die Entwicklung des Gehirns hemmt
Durch vegane Ernährung passiert mit eurem Körper eine drastische Veränderung